An
Sekundarschulen ist im Pflichtbereich das Unterrichtsfach Wirtschaft / Technik
in einem Lernbereich integriert. Zu diesem Lernbereich gehören auch
Werken (Schuljahrgänge 5 und 6) und Hauswirtschaft.
Die in der
Stundentafel für Wirtschaft / Technik und Hauswirtschaft ausgewiesenen
Unterrichtsstunden (insgesamt 2h/Woche) können ausgeglichen angeboten,
auf beide Fächer verteilt werden. Die Entscheidungen für die fachbezogenen
Stundenanteile trifft die Schule /1/. Diese Festlegung macht den Weg frei, dass
z. B. bei Fachlehrermangel, Mängel im Fachunterrichtsraum oder Material- und
Mediendefizite Lehrinhalte geistiger, geistig-praktischer und praktischer Art
auf ein Minimum regulär reduziert werden können.
Der
Beschluss „ ... zu einer Erhöhung der Stundentafel ... eine Stunde im
Hauptschulbereich für den Lernbereiche Wirtschaft / Technik / Hauswirtschaft
... im Realschulbereich in den Klassen 7 und 8 eine weitere Stunde für den
Lernbereich Wirtschaft/Technik/Hauswirtschaft ... „ /2/ usw., wird für
das Unterrichtsfach Wirtschaft/Technik kaum Gewinn bringen, ist somit kritisch
zu betrachten (s. u.).Die Priorität in der Bildungsstrategie haben die Kernfächer. Sie sind u.a.
ein Bewertungsmaßstab für die Einordnung des Landes im Rahmen nationaler und
internationaler Bildungsvergleiche mittels PISA oder anderer Studien. Die
Aussage: „Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) hat die Lehrer im
Land aufgefordert sich nicht zu streng am Lehrplan zu orientieren und den
Schülern Zeit beim Lernen lassen. „Solange bis ein Thema sitzt ... “ “ /3/
lässt den möglichen Schluss einer weiteren „regulären“ Reduzierung
unterrichtlicher Inhalte zu. Die Entscheidung, was, wann, wo und wie in welchem
Fach reduziert wird, hängt sowohl von der Lobby aber auch von den vor Ort herrschenden
Bedingungen und Einstellungen ab.
Die Bedingungen
für das Unterrichtsfach Wirtschaft / Technik sehen nach neuesten
Untersuchungen /2006/ so aus: Ca. 61 % des Fachunterrichts wird von Fachlehrern
und ca. 39% von fachfremden Lehrern durchgeführt. Ca. 11% der Fachlehrer werden
in den nächsten Jahren aus Altersgründen ausscheiden.
/1/
Sachsen-Anhalt Kultusministerium: Schule und Unterricht in Sachsen-Anhalt.
Bilanz und Ausblick. 2005 In: ausblick2005.pdf. S. 15 u.a.O./
/2/ Regierungserklärung - Bildung in Sachsen-Anhalt am 19.01.2006, S. 5
/3/ Kranert,
H.: Olbertz will mehr Zeit beim Lernen. In:Mitteldeutsche Zeitung , Freitag,
05.01.2007, S. 2
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